Beim größten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiet “Althangrund” im 9ten Bezirk wird nach den möglichen 126m-Türmen nun auch die reduzierte Variante in Form eines Terrassenhauses verworfen. Übrig bleibt eine Revitalisierung innerhalb der bestehenden Widmung.
Obwohl das städtebauliche Leitbild von allen Beteiligten akzeptiert wurde und ein Sieger des Architekturwettbewerbs im Juni letzten Jahres feststand, blieben die darauffolgenden Verhandlungen zunächst mit dem Bezirk stecken. Die Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) blieb hart und bestand auf 300 sozial leistbaren Wohnungen, die neben weiteren 300 freifinanzierten Wohnungen über dem Bahntunnel geplant waren.
„Solange auf diese Forderung nicht eingegangen wird, gibt es von uns kein Entgegenkommen.“
Saya Ahmad, im ORF-Interview ( https://wien.orf.at/v2/news/stories/2902364/ )
Nach etwa 3 Monaten erfolglosen Verhandelns mit dem Bezirk wurde das Projekt schließlich zur Chefsache erklärt. Insiderinformationen zur Folge verhandelte der Vorstand des Investors (6B47) direkt mit der Stadt. Wie wir von mehreren Quellen erfahren haben, wollte die SPÖ Wien die Entscheidung des Bezirks nicht overrulen.
Aufsehen und einige Überraschungen bot die für 24. Jänner 2019 angesetzte Bürgerversammlung. 6B47 erklärte, keine Sozialwohnungen bauen zu können und bezifferte die Betriebskosten auf € 5,-/qm aufgrund der teuren Überbauung. Ein No-Go für Sozialbau also.
Die Sensation lieferte jedoch eine Anrainerin, die vor kurzem in den sog. Althanpark (ein weiteres Projekt der 6B47) gezogen war. Dieser Ende 2018 fertiggestellte Wohnbau befindet sich unmittelbar angrenzend an das Projektgebiet und ist ebenfalls auf dem Bahntunnel situiert. Die Anrainerin berichtet: “…jetzt mache ich die Erfahrung, dass die Bahn durch alle Räume meiner Wohnung fährt, das ist unerträglich.” Die lokale Bürgerinitiative veröffentlichte neben diesem statement weitere Kernaussagen der Diskussion:
Auch 6B47 wies auf die Lärmproblematik hin und damit war eigentlich klar, dass auf dem Bahntunnel weder freifinanzierte noch sozial gebundene Wohnungen entstehen können. Eine Alternative lag nicht vor, ein Abbruch der Verhandlungen lag nahe.
Trotzdem wurde weiterverhandelt bis zunehmend die Projektentwicklung innerhalb der bestehenden Flächenwidmung im Raum stand. Der 6B47-Geschäftsführer Kurt Ruhsam meinte schließlich
“Wir haben lange gewartet, aber irgendwann ist die Luft draußen.”
Kurt Rusam, Geschäftsführer 6B47 Austria GmbH & Co. KG
Im Zuge der Immobilienmesse Expo Real in München Anfang Oktober 2019 wurde der neue Plan der 6B47 bekannt. Anfang Dezember erschienen die ersten Medienberichte und heute folgte schließlich die offizielle Presseaussendung des Investors.
Der Plan des Investors sieht – wie seit längerem bekannt – eine Revitalisierung des sog. Kopfbaus, also des Eingangsbereichs des Franz-Josefs-Bahnhofs vor. Dieser Projektabschnitt firmiert unter “Francis”. Das ehemalige Bürogebäude soll bis auf das Stahlbetonskelett rückgebaut und im Anschluss vollständig erneuert werden. Hier wird Platz für 2.500 Arbeitsplätze geschaffen, die bestehenden Geschäfte und Dienstleister sollen bleiben. Die Freitreppe auf dem Julius-Tandler-Platz wird entfernt, das bringt zusätzliche 700 Quadratmeter an öffentlichem Raum.
Fotocredit: 6B47
Die bestehende Hochgarage in der Nordbergstraße wird saniert, statt den beiden Büroetagen über der Garage soll ein Hotel entstehen.
Hausnummern braucht man in Wien bald nicht mehr. Jeder Neubau erhält einen fetzigen Projektnamen. So auch hier: am Standort Nordbergstraße 9 (schließt an den Kopfbau an) sollen unter dem Projektnamen “Jo Living” Eigentumswohnungen entstehen. Das ist neu. Bekannt ist hingegen, dass am derzeitigen Bürostandort Nordbergstraße 13 (dient derzeit als Ausweichquartier für die RBI) ebenfalls Eigentumswohnungen entstehen sollen.
Der Investor spricht auf Rückfrage von insgesamt rd. 250 Wohnungen.
2023 soll der Bau des Gesamtprojektes Althan Quartier abgeschlossen sein. Wenn der Zeitplan hält, reduziert sich die Bauzeit im Vergleich zum ursprünglichen Plan um etwa 3 Jahre.
Wie der Investor stadtpolitik.wien infomiert, soll der Bau für die AnrainerInnen möglichst schonend erfolgen. Zunächst wird man hauptsächlich Lastenaufzüge sehen, eine Informationskampagne online und offline ist in Überlegung. Einen Zugang zum Bahnhof von der Althanstraße konnte man noch nicht bestätigen, da die Detailplanungen noch nicht abgeschlossen sind.
Offen ist auch der Zeitplan der Innensanierung, die ganz bei der ÖBB liegt. Diese hat zwar die Modernisierung des Franz-Josefs-Bahnhofs kürzlich bestätigt, eine Akkordierung mit den Bauarbeiten von 6B47 liegt jedoch noch nicht vor.
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