Basierend auf einer Studie der TU Wien fordern die Grünen am Alsergrund ein komplettes Umdenken: statt Durchzugsstraßen soll es Begegnungszonen und einen Grätzelblock geben.
In der Fußgängerzone bei der Alsergrunder Markthalle startet die anschauliche Pressekonferenz zum Thema “Stopp des Durchzugsverkehrs am Alsergrund”, Ende des Pressewalks ist der Julius-Tandler-Platz, das Sorgenkind im Bezirk.
Die Spitzenkandidatin der Grünen am Alsergrund, Monika Kreutz, sieht zahlreiche Barrieren zwischen den Grätzeln im Neunten. Mehrere Begegnungszonen sollen die Grätzel verbinden und den Durchzugsverkehr verhindern. Das ambitionierte Programm möchte sie durchziehen, falls die Grünen bei der Wien-Wahl die Bezirksvorsteherin stellen können.
Gemeinderat Rüdiger Maresch, ehemals auch Klubobmann der Grünen im Bezirk, setzt fort: “In den Neunzigern war der Alsergrund noch ein Vorreiterbezirk“. Als Beispiel wurde die Einrichtung der Mehrzweckstreifen genannt, die nun aber durch den gestiegenen Radverkehr überholt sind.
Prof.Dr. Günter Emberger, Forschungsbereichsleiter für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, begrüßt die Medienvertreter mit der Frage “Was stört Sie hier?“. Der Verkehrslärm auf der Nußdorferstraße ist nicht zu überhören. Embergers App zeigt 75db, Werte über 65db sind gesundheitsschädigend. Direkt neben Durchzugsstraßen geht noch deutlich mehr.
Emberger: “Der Alsergrund wird von etlichen Hauptstraßen durchschnitten. Der auf diesen Straßen stattfindende Kfz-Durchzugsverkehr verursacht Lärm und Abgase und benötigt Platz, der den Bewohnerinnen und Bewohnern des Alsergrundes fehlt. Ziel muss es daher sein, den Kfz-Verkehr auf die höherrangigen Straßen am Rand des Bezirks zu verlagern.”
Geht es nach den Grünen, soll der Durchzugsverkehr in der Spitalgasse und in der Nußdorfer Straße durch eine Begegnungszone unterbunden werden. Der KfZ-Verkehr soll über den Gürtel laufen, die Straßenbahn fährt normal in der Begegnungszone.
Der Durchzugsverkehr in der Alserbachstraße sowie in der Fuchsthaller- und Sechsschimmelgasse soll stark reduziert werden. Dadurch soll die Lebensqualität der AnrainerInnen steigen. Zufahrten für BewohnerInnen für lokale Garagen, Einsatzfahrzeuge und Lieferungen sollen möglich bleiben.
“Diesen Platz neu denken”
Monika Kreutz, Spitzenkandidatin Grüne Alsergrund
“Jeder geht hier so schnell wie möglich weg”
Die Grünen planen hier eine weiträumige Begegnungszone, die von der Porzellangasse bis zur Simon-Denk-Gasse reicht. Der Durchzugsverkehr am Julius-Tandler-Platz und in der Alserbachstraße soll unterbunden werden. Der Bahnhofsvorplatz soll umgestaltet werden.
Monika Kreutz meint: “Der Platz ist heute hässlich und eine Hitzeinsel. Hier wird eine Fläche von über 750 m² frei. Diese Chance werden wir nutzen, um den Platz zu einem attraktiven Wohnzimmer draußen zu machen: Von der Betonwüste mit rauschendem Verkehr zu einem schattigen Ort, wo Menschen einander gerne treffen, einkaufen gehen und Kinder spielen können. Mehr Lebensqualität, mehr Grätzelzentren, Schatten spendende Bäume, Brunnen und Bankerl.”
Die Grünen sehen dieses Projekt als Zusatzoption. Vorteile diese Lösung wären lt. Grünen Platzgewinn für breite Gehsteige, Radwege und Baumpflanzungen.
Angelehnt an die Superblocks in Barcelona soll im Grätzel zwischen Alserstraße, altem und neuem AKH das Durchqueren nur mehr zu Fuß oder mit dem Rad möglich sein. Ausnahmen sind AnrainerInnen, die zufahren dürfen sowie Einsatzfahrzeuge. Zusätzlich sollen die Stellplätze reduziert werden. Die Umsetzung kann als Begegnungszone oder Wohnstraße erfolgen, die Durchfahrt wird durch Poller sichergestellt..
Konkret planen die Grünen, die Begegnungszonen wie folgt umzusetzen:
“Man wird den Menschen die
Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Günter Emberger
unangenehmen Wahrheiten sagen müssen”
Forschungsbereichsleiter Verkehrplanung und verkehrstechnik
Prof.Dr. Günter Emberger (Nachfolger des bekannten Verkehrsplaners Knoflacher) macht seit 30 Jahren alternative Verkehrsplanung und schaut darauf, dass menschengerechte Verkehrsplanung gemacht wird. In den 60er und 70er Jahren war die Planung auf Autos konzentriert, erst in den 70er-Jahren gab es langsam ein Umdenken.
Befragt zum Zeithorizont für eine von der Bevölkerung akzeptierte Umsetzung meint er zu stadtpolitik|wien:
“Wenn man den Klimaschutz ernst nimmt, wird sich etwas tun müssen. Wenn man sich die Arbeitslosenzahlen ansieht, werden sich viele Menschen die Automobilität nicht mehr leisten können. Das heißt, wir müssen Angebote schaffen, die umweltfreundlich sind. Es ist auch gar nicht möglich, dass man alles von einem Tag auf den anderen umbaut, weil es einen Haufen Geld kostet.”
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