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Wien impft als erste Stadt Europas auch Schwangere und Phase 3 des Wiener Impfplan beginnt. Nun liegt der Fokus auch bei ArbeitnehmerInnen mit Risikokontakten. Welche Personengruppen wann Ihre Impfung bekommen. Die Details.
Voraussetzung für eine Impfung ist eine Vormerkung: seit 18. Jänner können sich alle Wienerinnen und Wiener unter ‘impfservice.wien‘ oder der Hotline 1450 für eine Corona-Impfung vormerken lassen. Erfasst werden neben dem Alter auch die Risikofaktoren. Entsprechend dieser Kriterien werden die Personen dann zur Impfung in einer der öffentlichen Impfzentren der Stadt Wien eingeladen (Standorte der Einrichtungen: Karmelitergasse (1020), TownTown (1030), Gesundheitszentrum Neubau (1070), Am Schöpfwerk (1120), Hanusch-Krankenhaus (1140), Gasgasse (1150), Martinstraße (1180), Karl-Aschenbrenner-Gasse, Wassermanngasse (1210), Schrödingerplatz, Austria-Center-Vienna und Bruno-Kreisky-Platz (1220)).
Je nach Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe kann man sich den Ort der Impfung teilweise bei der Anmeldung aussuchen. Weiters starten noch im April Impfungen bei zahlreichen niedergelassenen Ärzten.
Wichtige Informationen:
Bei den niedergelassenen Ärzten sollen die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson (sobald freigegeben) zum Einsatz kommt, da diese einfach handzuhaben sind. Denn der Impfstoff von Pfizer/Biontech muss bei rd. -70°C gelagert und vorort mit Natriumchlorid verdünnt werden.
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gibt es mobile Impfteams geben. Hier wird der weniger transportempfindliche Impfstoff von Moderna verimpft. Mittlerweile ist auch bekannt geworden, dass der Impfstoff von Pfizer/Biontech verwendet werden kann, wenn er vorher mit der Nadel aufgezogen wurde.
Mit Stand 05.05.2021 haben sich rund 905.000 Personen für eine Corona-Impfung online oder telefonisch in Wien vorgemerkt. 501.000 Menschen haben die erste Teilimpfung bislang erhalten und 176.000 davon bereits die zweite Teilimpfung.
Damit haben 24% der WienerInnen eine erste Teilimpfung und 9 Prozent auch eine zweite Teilimpfung erhalten. Überraschend hoch sind die Durchimpfungsraten der älteren Bevölkerung (Zahlen für 1. Teilimpfung):
Die aktuellen Zahlen veröffentlicht Wien auf einem eigenen Dashboard.
Da viele ArbeitnehmerInnen aufgrund ihres Berufs keine Möglichkeit haben, ihre Kontakte zu reduzieren, will die Stadt nun diese Zielgruppe mit Impfstoff versorgen. Größere Betriebe (ab 300 Mitarbeitern) können eigene Impfstraßen einrichten, für kleinere Betriebe bzw. Ein-Personen-Unternehmen (EPU) stehen die Impfzentren der Stadt zur Verfügung. Im ersten Schritt stehen 40.000 Impfdosen zur Verfügung, die ab 3.Mai verimpft werden.
Unternehmen können sich online unter impfservice.wien/betriebe registrieren. Je nach Risiko erfolgt eine Zuteilung zu einer von fünf Risikokategorien:
Gestartet wird mit den Kategorien 1 und 4, in Abhängigkeit von tatsächlichen Impfstofflieferungen durch den Bund ist ab Ende Mai die Ausweitung auf weitere Kategorien geplant.
Wie der Pressedienst der Stadt Wien bekannt gibt, ist Wien die erste Stadt in Europa, die Schwangere impft. Auf Initiative der Stadt wurden schwangere Personen als Priorisierungsgruppe durch das nationale Impfgremium anerkannt. Internationale Studien und Daten der COVID-Geburtshilfe an der Klinik Ottakring zeigen, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko haben, schwere Erkrankungsverläufe zu entwickeln.
Schwangere Frauen, die sich bisher noch nicht vorgemerkt haben, können das jetzt tun und beim erstmaligen Ausfüllen des Vormerkformulars auf impfservice.wien die Kategorie „Schwangere ab der 13. Woche“ auswählen. Eine erste Durchimpfung dieser Gruppe wird noch im Mai erfolgen.
Neben den ArbeitnehmerInnen können derzeit Personen aus folgenden Gruppen Termine buchen (Verständigung erfolgt per SMS und E-Mail):
Seit Mitte März priorisiert die Stadt Wien die Impfungen älterer Personen insbesondere durch spontane Impfaktionen. So standen etwa im Rahmen der “SeniorInnenaktion” am 20. und 21.März 9.000 zusätzliche Impftermine für Menschen über 75 Jahre zur Verfügung. Seit 31.03. können auch Hochrisikopatientinnen Termin buchen.
Ab dem 15.04. konnten auch Personen mit erhöhtem Risiko Impftermine buchen, und zwar unabhängig vom Alter. Laut aktuellem Plan soll diese Zielgruppe noch im Mai, spätestens Mitte Juni, den Zweitstich erhalten.
Aufgrund einer Aktualisierung des Impfplans des Nationalen Impfgremiums wurde die Definition der Risikogruppen aktualisiert und auch Menschen mit chronisch entzündliche Darmerkrankungen sowie Personen mit psychiatrische Erkrankungen (bipolare Störung, Schizophrenie und schwere Depression) in die Risikogruppe aufgenommen und mit Impfterminen versorgt.
Wie die Stadt Wien in einer Aussendung am 3.Mai bekannt gab, könnten Ende Juni zwischen 50 und 60 Prozent der Wiener Wohnbevölkerung zumindest die erste Teilimpfung erhalten haben.
Da die Impfbereitschaft jedoch höher eingeschätzt wird, “sollten wir (Anm.: die Stadt Wien) im Juli sowieso in der Lage sein, allen, die wollen, einen Impftermin anbieten zu können bzw. angeboten zu haben.”, sagt Mario Dujaković, Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker.
Wie der Medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes Michael Binder am 3.3.2021 erklärte, werden alle in Wien alle 3 in Österreich zugelassenen Impfstoffe verwendet (AstraZeneca, Biontech/Pfizer, Moderna). Er sieht diese als sehr gute Impfstoffe. Aufgrund neuer Studienergebnisse aus England, Schottland und Irland hat die Stadt Wien entschieden, den bisher nur bei unter 65jährigen eingesetzten Impfstoff von AstraZeneca auch bei älteren Menschen zu verwenden. Auch der aktuelle Impfstopp bei AstraZeneca bei unter 60jährigen in Deutschland hat derzeit auf den Impfplan keine Auswirkung, da dieser weiterhin verwendet wird.
Rückdeckung für diesen Vorstoß gibt der Infektiologe Herwig Kollaritsch, der auch Mitglied des nationalen Impfgremiums ist im ZIB2-Interview am 3.3.2021:
Der Wiener Impfplan sieht insgesamt 4 Phasen vor, die sich nach der Dringlichkeit richten. Derzeit wird mit Phase 3 begonnen, in der u.a. Mitarbeiter in Betrieben geimpft werden. Damit ist die Impfung bzw. Terminvergabe an hoch gefährdete Personen praktisch abgeschlossen. Vor allem die Immunisierung der BewohnerInnen von Alten- und Pflegeeinrichtungen stand im Fokus der bisherigen Plaungen. Etwa 43% aller Todesopfer in Österreich waren schließlich in dieser Zielgruppe zu beklagen. In einer Aussendung der Stadt Wien wird berichtet, dass die Anzahl der aktiven Erkrankungen in den Wiener Alten- und Pflegeeinrichtungen um 87% abgenommen hat.
“Im März werden wir beginnen, erste Zielgruppen
gesundheitsStadtrat peter hacker
aus der Phase 2 einzuladen“
In die Phase 1 fallen folgende Zielgruppen:
Zwischen 15.1.-18.1. fand eine große Impfaktion für niedergelassene ÄrtzInnen und deren MitarbeiterInnen statt. In 14 Impfstraßen in der Messe Wien wurden innerhalb von vier Tagen bis zu 11.000 Personen aus diesem Bereich geimpft werden.
In die Phase 2 fallen folgende Zielgruppen:
In einer Impfaktionen ab 3. März 2021 bekommen LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen ihren Erststich. 35.000 PädagogInnen sollen so bis Ende März teilimmunisiert werden.
In die Phase 3 fallen folgende Zielgruppen:
Die Stadt Wien aktualisierte ihren Fahrplan für die Covid-Impfungen am 30.04. Hier sind die Starttermine für die einzelnen Personengruppen gut erkennbar:
Quelle: Stadt Wien
Wien ist für ein deutlich höheres Impftempo gerüstet, hängt aber am Tropf der Lieferungen durch den Bund. Die Erfahrungen und die Infrastruktur, die durch die breit angelegten Testmöglichkeiten gesammelt und aufgebaut wurden, würden derzeit 40.000 Impfungen pro Tag ermöglichen.
Sehr positiv ist die absehbare Durchimpfung von RisikopatientInnen und der älteren Bevölkerung mit Ende Mai.
Überraschend hoch ist die Durchimpfungsrate bei älteren Menschen (88% in der Gruppe 80-89 Jahre). Es bleibt daher spannend, wieviele WienerInnen sich im Endeffekt impfen lassen möchten. Die Zahlen und bisherigen Einschätzungen deuten in Richtung 70% und Juli als Termin für den Erststich für die nicht-priorisierte Bevölkerung. Dann hängt es vom verwendeten Impfstoff ab, wann die Stadt die Grundimmunisierung der WienerInnen verkünden kann. Im Fall von AstraZeneca wäre das schließlich erst im Herbst. Dann wäre es schon wieder Zeit für die ersten Auffrischungsimpfungen. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Wichtig: wir erhalten immer wieder Zuschriften betreffend Impfterminen und individuellen Auskünften. Diese können wir nicht erteilen. Bitte wenden Sie sich an die Hotline 1450 für impfspezifische Fragen.
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